Nicht verzichten, sondern Freiraum schaffen. Was minimalistisch Leben auf kleinem Wohnraum bedeutet und wie es sich am besten umsetzen lässt.

Den Begriff Minimalismus hat mit Sicherheit so gut wie jeder schon einmal gehört. Jedoch steckt hinter dem Wort viel mehr als nur das Aussortieren von ein paar unnötigen Dingen. Minimalismus ist ein Lebensstil, der sich nicht nur auf unseren Wohnraum begrenzt, sondern alle Bereiche des privaten und beruflichen Lebens umfasst.
In diesem Artikel wollen wir Ihnen den Begriff Minimalismus etwas näher bringen und ein paar Tipps verraten, wie auch Sie ein minimalistisches Leben starten können. Beim Minimalismus geht es nicht darum, ein Wohnkonzept für alle zu finden, sondern es werden die persönlichen Umstände beachtet, sodass jede Person eigene Ideen vom Minimalismus kreieren kann.
Was genau ist Minimalismus?
Laut Wörterbuch ist Minimalismus eine bewusste Beschränkung auf ein Minimum, auf das Nötigste. Entstanden ist der Minimalismus in den USA in den frühen 1960er-Jahren und bezeichnete zunächst eine Kunstrichtung. In der Architektur entstand der Minimalismus in den 1980er-Jahren.
Minimalismus gibt es allerdings nicht nur im Bereich Kunst oder Architektur, sondern auch in der Musik und Linguistik ist er vertreten. Und natürlich gibt es den Minimalismus als Lebensstil. Minimalistisch zu leben heißt eine Reduktion auf das Wesentliche. Dabei geht es nicht darum, alle Besitztümer aufzugeben und nur mit dem Nötigsten auszukommen.
Bei einem minimalistischen Lebensstil werden die Dinge, die für einen selbst unwichtig sind, aus dem Leben verbannt, damit man sich voll und ganz auf das konzentrieren kann, was für einen selbst am wichtigsten ist. Minimalistisch leben heißt nicht nur, sich auf das Wichtige zu konzentrieren, sondern steht auch im Einklang mit Nachhaltigkeit und bewusstem Konsum.

Minimalistisch leben bei wenig Wohnfläche: 5 Tipps
Die Vorteile des Minimalismus liegen klar auf der Hand: mehr Platz und weniger Ausgaben. Jedoch ist der Weg zum Minimalismus nicht immer einfach. Minimalismus sollte nicht als ein negativer Verzicht verstanden werden, sondern als eine positive Befreiung. Wir haben 5 Tipps aufgelistet, mit denen der Start in ein minimalistisches Leben schneller gelingt.
1. Minimalistisch Wohnen heißt bewusster konsumieren
Wer minimalistisch Wohnen möchte, sollte sich beim Kauf von Möbelstücken oder Dekorationselementen am besten zweimal überlegen, was wirklich wichtig ist. Da die Nachhaltigkeit beim Minimalismus ebenfalls eine große Rolle spielt, sollte Geld lieber in qualitativ hochwertige Möbelstücke investiert werden, die auch nach vielen Jahren noch so gut wie neu aussehen. Langfristig wird man dadurch nicht nur Geld sparen, sondern auch weniger Müll produzieren. Auch beim Bau eines neuen Hauses kann dies berücksichtigt werden. Ein Ökohaus zum Beispiel kann Ihnen dabei helfen, auf lange Sicht Geld für Elektrizität und Heizkosten zu sparen. Darüber hinaus setzen sie sich für die Nachhaltigkeit der Wälder ein.
2. Ausmisten und organisieren
Ausmisten schafft nicht nur mehr Platz in der Wohnung, sondern sorgt auch mental für eine Entlastung. Beim Ausmisten ist es einfacher nach Kategorien statt nach Räumen zu entrümpeln. Wenn Sie nach Kategorien wie etwa Kleidung, Dokumente, Bücher usw. sortieren, behalten Sie einen besseren Überblick darüber, was weg soll und was bleiben kann. Zusätzlich ist es von Vorteil, jedem Stück einen Stammplatz zu geben. So sollten Gegenstände wie Schmuck, Elektronik oder Erinnerungsstücke an einem festgelegten Ort aufbewahrt werden, damit sie schneller zu finden sind.
3. Minimalistisch einrichten: Klare Linien und helle Farben bei wenig Wohnfläche
Ein minimalistisches Wohnkonzept zeichnet sich durch gerade Linien ohne unnötige Verschnörkelungen aus. Schlichte und filigrane Designs überwiegen, damit Ruhe im Raum entsteht. Leere Flächen auf der Wand oder auf dem Boden können zusätzlich ein Zimmer größer erscheinen lassen. Ein weiterer Tipp bei der Wohngestaltung ist das Farbkonzept. Bei kleinen Räumen lohnt es sich, auf helle und sanfte Farben zu setzen, denn diese lassen den Raum optisch größer aussehen.
4. Die Vorteile einer kleinen Wohnung erkennen
Wer gerade kurz vor einem Umzug steht oder darüber nachdenkt, sollte sich die Vorteile einer kleineren Wohnung durch den Kopf gehen lassen. Denn je größer heißt nicht immer, desto besser. Vor allem mit den jährlich steigenden Mietkosten bringt eine kleine Wohnung so einige Vorteile mit sich. Neben den Mietkosten sind natürlich auch die Nebenkosten, vor allem Heizkosten geringer. Zusätzlich ist es weitaus einfacher, eine kleine Wohnung sauber zu halten. Aus Platzgründen wird man praktisch dazu gezwungen, unnötige Gegenstände auszusortieren.
5. Möbel und Räume für mehrere Zwecke nutzen
Ein Raum kann und sollte multifunktional genutzt werden, um das meiste aus einer Wohnung oder einem Mobilheim herauszuholen. Das Schlafzimmer zum Beispiel kann tagsüber für andere Zwecke genutzt werden, wie zum Beispiel als Arbeits- oder Spielzimmer. Mittlerweile gibt es sogar Betten, die tagsüber zusammengeklappt werden können, um mehr Platz zu schaffen. Das Gleiche gilt auch für die Möbel. In den Küchenschränken müssen nicht zwingend nur Küchenutensilien untergebracht werden. Hier können auch Dokumente, Medizin oder andere Sachen ihren Platz finden.
Minimalismus ist kein einheitliches Konzept, sondern individuell. Sie entscheiden selbst, auf welche Dinge Sie im Alltag verzichten können und auf was Sie sich konzentrieren möchten. Minimalismus reduziert Stress und hilft Ihnen dabei, in jeder Situation einen klaren Kopf zu bewahren.
Natürlich können Sie durch Minimalismus auch Geld und Arbeit sparen und mehr Zeit mit dem verbringen, was Ihnen wichtig ist. Aus diesem Grund leben die meisten Minimalisten auch gesünder, da sie Zeit zum Sport machen haben und bewusst auf Qualität und Nachhaltigkeit achten.